Zecken sind mehr als nur lästige Parasiten – sie stellen eine echte Gefahr dar, sowohl für unsere Haustiere als auch für uns selbst. Das Risiko, dass die kleinen Blutsauger Hunde und Katzen befallen oder ins Haus gelangen, ist im Frühjahr und Sommer besonders hoch. In dieser Zeit sind Zecken vermehrt aktiv und auf der Suche nach Nahrung. Es ist dabei nicht der Biss selbst, der problematisch ist. Viel bedeutsamer ist die Tatsache, dass Zecken schwerwiegende Krankheiten wie Borreliose und FSME übertragen können.
Doch keine Sorge: Es gibt einfache und effektive Möglichkeiten, sich vor diesen Parasiten zu schützen. Dazu gehört, die kleinen Tierchen rechtzeitig zu erkennen, sie richtig zu entfernen und einem Befall so gut wie möglich vorzubeugen. Mit den richtigen präventiven Maßnahmen und der passenden Pflege lässt sich die Zeckensaison deutlich stressfreier und ohne unnötige Risiken überstehen.
Zecken: Wie gefährlich sind sie wirklich?
Dass Zecken nicht nur lästig sind, sondern auch ein gesundheitliches Risiko darstellen, ist mittlerweile bekannt. Allerdings übertragen sie Krankheiten wie Borreliose, Babesiose und FSME nicht nur auf Tiere, sondern auch auf Menschen. Das Problem dabei ist, dass viele dieser Krankheiten zu spät erkannt werden. Ohne rechtzeitige Behandlung können sie sogar tödlich enden. Während Menschen typische Symptome wie Fieber, Lethargie, Appetitlosigkeit und Gelenkschmerzen äußern können, gestaltet sich die Lage bei unseren vierbeinigen Familienmitgliedern anders. Deshalb ist es umso wichtiger, auf die kleinen Parasiten zu achten und bei Verdacht schnell zu handeln.
Zecken erkennen und entfernen
Optimal ist es, Zecken frühzeitig zu entdecken und sie zu entfernen, bevor sie zubeißen konnten. Das ist jedoch nur selten möglich. Dennoch gilt: Je schneller eine Zecke entfernt wird, desto besser für die Gesundheit. Ohren, Bauch und Pfoten gehören zu den bevorzugten Stellen für Zeckenbisse. Auch bei Menschen suchen sich Zecken oft gut geschützte oder schwer zugängliche Bereiche aus. Nach einem Spaziergang in der Natur reicht es daher nicht, nur flüchtig über die Arme zu schauen oder den Rücken des Vierbeiners zu streichen. Stattdessen sollte man sich einige Minuten Zeit nehmen und den gesamten Körper gründlich absuchen. Hatte die Zecke doch die Gelegenheit zu beißen, ist eine richtige Entfernung entscheidend.
Am einfachsten ist es, eine spezielle Zeckenzange oder einen Zeckenhaken zu verwenden. Diese Instrumente, die sowohl in Tierhandlungen als auch Apotheken erhältlich sind, sind wesentlich handlicher und effizienter als herkömmliche Pinzetten. Der Vorteil: Sie greifen die Zecke sicher am Kopf, ohne sie zu zerquetschen, was das Risiko der Übertragung von Krankheitserregern in die Wunde reduziert.
Es ist wichtig, die Zange möglichst nah an der Haut anzusetzen und die Zecke langsam und gerade herauszuziehen. Anschließend sollte die Bissstelle desinfiziert und darauf geachtet werden, ob sie anschwillt oder sich rötet.
Gut zu wissen: Falls nur eine Pinzette zur Hand ist, kann die Zecke auch damit entfernt werden. Wichtig ist, dass der gesamte Körper entfernt wird. Bleibt der Kopf in der Haut, ist das zwar nicht ideal, aber der Körper wird ihn in den folgenden Wochen von selbst abstoßen.
Die Zecke sollte in einer kleinen, verschlossenen Tüte im Mülleimer entsorgt oder mit einem Feuerzeug verbrannt werden, da sie sich sonst erholen und eine neue Nahrungsquelle suchen könnte.
Zeckenbefall beim Haustier effektiv vorbeugen
Es versteht sich von selbst, dass es am besten ist, einem Zeckenbefall vorzubeugen. Es gibt zahlreiche Methoden und Mittel, um sowohl Menschen als auch Tiere zu schützen:
- Für Tiere eignen sich besonders Spot-on-Präparate, die auf die Haut aufgetragen werden. Sie bieten bis zu vier Wochen Schutz.
- Halsbänder wirken hingegen über mehrere Monate und setzen kontinuierlich einen Wirkstoff frei, der Zecken abwehrt.
Welche der beiden Optionen besser geeignet ist, hängt von den Lebensumständen ab. Insbesondere Freigänger profitieren von Spot-on-Präparaten, da diese kein zusätzliches Verletzungsrisiko darstellen. Halsbänder können hingegen eine interessante Option für Haustiere sein, die ganz ohne Freigang nur bedingt dieser Gefahr ausgesetzt sind. Unabhängig vom gewählten Präparat gilt: Die regelmäßige Kontrolle, insbesondere nach Spaziergängen in der Natur, ist entscheidend für die Gesundheit des Haustiers und sollte keinesfalls vernachlässigt werden.
So schützt man Haus und Garten vor den Parasiten
Um eine möglichst zeckenfreie Umgebung zu schaffen, empfiehlt es sich, folgende Maßnahmen im eigenen Garten zu ergreifen:
- Den Rasen regelmäßig mähen.
- Laub und Totholz entfernen.
- Natürliche Helfer wie Nematoden einsetzen.
Diese Schritte tragen dazu bei, einen weitestgehend zeckenfreien Garten zu schaffen. Insbesondere hohes Gras sowie tote Hölzer und Laub bieten Zecken wichtige Lebensräume. Fehlen diese, suchen sie sich meist eine andere Umgebung. Im Haus selbst empfiehlt es sich, den Schlafplatz des Haustiers regelmäßig zu reinigen. Decken, Kissen und Teppiche sollten häufig gewaschen werden. Regelmäßiges Staubsaugen und Staubwischen hilft ebenfalls dabei, unerwünschte Eindringlinge zu entdecken und zu beseitigen, da sie sich gerne in dunklen Ecken oder schwer zugänglichen Bereichen verstecken.
Prävention und natürliche Hausmittel: Zusätzlicher Schutz
Regelmäßige Kontrollen, gute Pflege und der Einsatz geeigneter Präventionsmittel sind unerlässlich, um sich vor Zecken zu schützen. Neben den klassischen Präparaten wie Halsbändern und Spot-on-Produkten gibt es auch alternative Mittel, um Zecken abzuwehren. Ein beliebtes Hausmittel ist beispielsweise Kokosöl. Die darin enthaltene Laurinsäure schreckt Zecken ab. Es genügt, eine kleine Menge in das Fell des Tieres einzumassieren, um eine zusätzliche Schutzschicht zu schaffen. Alternativ hat auch Schwarzkümmelöl einen ähnlichen Effekt.
Wichtig: Nicht jedes Tier reagiert gleich auf Hausmittel oder chemische Präparate. Es ist daher ratsam, sich vor der Anwendung mit dem Tierarzt abzusprechen.