Blattläuse auf Zimmerpflanzen, Zier- und Nutzpflanzen

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Blattläuse sind winzige Schädlinge, die an der Vegetation verheerende Schäden anrichten. Mit ihren Mundwerkzeugen saugen sie Flüssigkeit aus den Stängeln und Blättern und schädigen damit Blumen, Getreide, Gemüse und Sträucher. Kolonien von Blattläusen siedeln sich sogar auf Obstbäumen an. Die Schadinsekten werden Zimmerpflanzen ebenso zum Verhängnis wie Zier- und Nutzpflanzen im Garten. Sie befallen den Bewuchs auf Feldern in der Landwirtschaft und auf Obstplantagen. Werden Blattläuse nicht bekämpft, vermehren sie sich explosionsartig und tragen dazu bei, dass Pflanzen verkümmern. Mit ihren zuckerhaltigen Ausscheidungen fördern sie zudem einen Pilzbefall. Einige Läuse übertragen beim Einstich des Saugrüssels Viren, die die Wirtspflanze krank machen und zusätzlich schwächen. Daher sollten Gärtner und Landwirte rechtzeitig die Initiative ergreifen, um die Ausbreitung der Blattläuse einzudämmen.

Wie viele Arten von Blattläusen gibt es?

Auf Pflanzen im Haus und Garten sowie in der Land- und Forstwirtschaft machen sich Blattläuse als Ansammlungen winziger schwarzer, brauner, grüner, roter oder gefleckter Insekten bemerkbar. Sie sitzen dicht an dicht, meist auf Stängeln und an der Unterseite der Blätter befallener Pflanzen.

Weltweit sind 5.000 verschiedene Blattlausarten bekannt, rund 800 davon sind in Europa heimisch. Die Größe der Tiere schwankt üblicherweise zwischen einem und vier Millimetern. Wenige Arten sind bis zu sieben Millimeter groß. In Mitteleuropa sind häufig folgende Blattlausarten anzutreffen:

  • Rosenblattlaus
    Form: oval, Farbe: grün oder rosa, Kopf und Beine schwarz, Größe: 1,7 bis 3,6 Millimeter
  • Grüne Gurkenlaus
    Form: rund und stämmig, Farbe: dunkelgrün bis schwarzgrün, Größe: 0,9 bis 1,8 Millimeter
  • Schwarze Bohnenlaus
    Form: ungeflügelte Läuse sind rundlich, geflügelte länglich, Farbe: graugrün bis mattschwarz, Größe: 1,3 bis 3,1 Millimeter
  • Grünfleckige Kartoffelblattlaus
    Form: länglich, mit körperlangen Fühlern, Farbe: gelbgrün glänzend mit dunkelgrünen Flecken, Größe: 1,5 bis 3 Millimeter
  • Grüne Pfirsichblattlaus
    Form: oval, Farbe: olivgrün oder gelbgrün bis blassrosa, Größe: 1,8 bis 2,5 Millimeter

Welche Schäden verursachen Blattläuse?

Die Läuse schädigen ihre Wirtspflanzen auf mehrerlei Weise. Sie schwächen sie durch das Aussaugen der Pflanzensäfte aus den Leitungsbahnen in Stängeln und Blättern. Dabei entziehen sie den Zierpflanzen und Nutzpflanzen Flüssigkeit, Kohlenhydrate und Eiweiß, was sie schwächt und in ihrem Wachstum hemmt. Symptome eines Blattlausbefalls sind oft eingerollte Blattränder und verkümmerte Triebe.

Übertragung von Viren

Beim Anstechen der Pflanzen mit dem Saugrüssel besteht die Gefahr einer Übertragung von Viren durch die Blattlaus. In der Landwirtschaft entstehen dadurch schnell Ernteausfälle. Gefährlich sind unter anderem das Getreidegelbverzwergungsvirus und das Gerstengelbverzwergungsvirus. Diese Viren hemmen unterschiedliche Getreidesorten in ihrem Wachstum und färben sie gelb. Sind Kartoffeln mit der Strichelkrankheit infiziert, kräuseln sich ihre Blätter und an den Blattunterseiten bilden sich Nekrosen. Die Blätter werden brüchig und sterben von unten nach oben ab, bis letztlich die gesamte Pflanze stirbt. Die allgemeine Symptomatik eines Virusbefalls im Pflanzenbau umfasst neben Stauchungen und Verzwergungen, Deformationen der Blätter, Triebe und Blüten sowie Nekrosen, Adernbänderungen, Blütenverkleinerungen, Veränderungen der Samen, Pollen und Früchte. Durch Viren verursachte Schäden bringen Pflanzen teilweise oder ganz zum Absterben.

Pilzbefall durch Blattlausausscheidungen

Da Blattläuse nur das Eiweiß aus den Pflanzensäften verwerten, scheiden sie den aufgenommenen Zucker wieder aus. Die Ausscheidungen werden zwar von Ameisen gefressen, verbleiben jedoch teilweise als sogenannter Honigtau auf den Wirtspflanzen zurück. Auf diesen Ablagerungen findet der Rußtaupilz ideale Wachstumsbedingungen vor. Er bildet einen dunklen Belag auf den Blättern, der das Sonnenlicht teilweise abschirmt. Die Pflanze erleidet dadurch Wachstumsverzögerungen, da die Photosynthese aufgrund des Lichtmangels nur eingeschränkt abläuft.

Rasante Vermehrung der Schadinsekten

Treten Blattläuse auf Pflanzen in Erscheinung, ist ein schnelles Handeln angezeigt. Die Insekten vermehren sich nämlich innerhalb kürzester Zeit explosionsartig. Im Herbst abgelegte Eier überstehen den Winter auf der Wirtspflanze. Im Frühjahr schlüpfende Blattläuse vermehren sich bereits nach zehn bis 14 Tagen ungeschlechtlich. Eine Laus gebiert täglich bis zu fünf, ausschließlich weibliche, Nachkommen. Je besser das Nahrungsangebot ist, umso schneller erfolgt die Vermehrung. Nehmen die Blattläuse auf einer Pflanze überhand, kommen Läuse mit Flügeln zur Welt, die einen neuen Futterplatz ansteuern. Dasselbe passiert, wenn ein Fressfeind die Blattlauspopulation dezimiert und sie deshalb an einen sicheren Ort ausweichen. Auf der neuen Wirtspflanze kommen wieder flügellose Läuse zur Welt.

Sinken im Herbst die Temperaturen, werden neben den weiblichen Nachkommen auch Männchen geboren und die Blattläuse stellen auf eine geschlechtliche Fortpflanzung um. Die Weibchen bilden Eier aus, die nach der Befruchtung auf der Wirtspflanze überwintern.

Einem Blattlausbefall vorbeugen

Für Gärtner gibt es einige Tipps, einem Blattlausbefall mit natürlichen Mitteln vorzubeugen. Es hilft bereits, auf die Auswahl kräftiger Pflanzen zu achten und diese an geeigneten Standorten zu platzieren, wo sie gut gedeihen. Bei Eigenaussaat sollten nur die stärksten Pflanzen stehen gelassen werden. Sie sind weniger anfällig für einen Blattlausbefall als schwache und kranke Pflanzen. Erhalten Zimmerpflanzen eine gute Pflege, sind auch sie nicht so stark gefährdet, von Läusen heimgesucht zu werden.

Wichtig für die Pflanzengesundheit ist neben dem geeigneten Standort (sonnig, halbschattig oder schattig, eventuell windgeschützt), ein nährstoffreicher und lockerer Boden. Ist die Bodenstruktur humos und feinkrümelig, trägt das zur besseren Durchlüftung und Wasserspeicherung bei. Essenzielle Nährstoffe gelangen leichter zu den Pflanzen, deren Wurzelwachstum ein lockerer Boden erleichtert.

Wesentlich günstiger als mineralische Dünger sind im Pflanzenbau organische Dünger wie Kompost oder selbst hergestellte Pflanzenjauchen. Sie verbessern lang anhaltend die Bodenbeschaffenheit und versorgen Pflanzen mit Nährstoffen, die sie für ein gesundes Wachstum benötigen. Hilfreich ist es, auf die großflächige Anlage von Monokulturen zu verzichten. Ein Mischanbau aus Pflanzen, die sich gegenseitig nützen, kräftigt die Vegetation und schützt sie vor Schädlingsbefall.

Blattläuse wirkungsvoll bekämpfen

Natürliche Fressfeinde helfen bei der Bekämpfung der Blattläuse. Marienkäfer, Florfliegen und Schlupfwespen siedeln sich im Garten und in der Landwirtschaft an, wenn sie ein gutes Nahrungsangebot, Nist- und Rückzugsmöglichkeiten vorfinden. Sind ausreichend Nützlinge vorhanden, stellt sich ein natürliches Gleichgewicht ein, das einer massiven Schwächung der Pflanzen durch einen starken Blattlausbefall vorbeugt. Totholz, das Schlupfwespen als Unterschlupf nutzen, sowie die Pflanzung von Kamille, Dill, Katzenminze, Fenchel, Kümmel, Schafgarbe und Ringelblumen begünstigen die Ansiedlung der Fressfeinde.

Ein aus Knoblauch oder Zwiebeln hergestellter Sud vertreibt Blattläuse, da sie der Geruch abschreckt. Der Sud lässt sich einfach auf Pflanzen aufsprühen. Allerdings vertragen Zwiebeln und Lauch, Bohnen und Erbsen ein Besprühen mit Knoblauchsud nicht. Hingegen bekommt er Tomaten, Gurken, Roter Beete und Karotten gut. Gut wirkt Brennnesselsud zur Vertreibung von Blattläusen von Kultur- und Zimmerpflanzen.

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