Ratten in Industriebetrieben

Ratten können Träger diverser viraler und bakterieller Krankheitserreger sein und stellen für Privatleute, aber auch für Unternehmen ein nicht zu unterschätzendes Gesundheitsrisiko dar. Neben der Einschleppung von Parasiten und der Übertragung gefährlicher Krankheiten kontaminieren und verunreinigen Mäuse und Ratten durch Kot und Anfraß Produkte, Lebensmittel und Waren. Des Weiteren können Ratten Schäden an elektronischen Anlagen und Kabeln verursachen, jährlich führt dies zu Reparaturkosten in Millionenhöhe.

Die Besitzer von Industrie- und Gastronomiebetrieben sollten schnell handeln und eine professionelle Rattenbekämpfung anfordern, denn diese Schädlinge vermehren sich rasant. Lediglich drei Wochen beträgt die Tragezeit von Ratten und pro Wurf kann man mit sieben oder acht Jungen rechnen. Insgesamt erfolgen zwischen drei und sechs Würfe pro Jahr.

Wirtschaftliche Folgen

Imageverlust:

Für Betriebe kann ein Befall von Wanderratten mit starken wirtschaftlichen Konsequenzen einhergehen. Dies macht es umso wichtiger, das Problem mithilfe einer professionellen Bekämpfung zu lösen. Werden Mäuse oder Ratten von Kunden, Gästen oder Mitarbeitern entdeckt, kann dies oftmals zu einem Vertrauensverlust führen. In Deutschland führen Produktions- und Warenausfälle durch diese Schädlinge jährlich zu Schäden in Millionenhöhe. Des Weiteren kommt es zu einer Schädigung des guten Rufes des Industriebetriebes.

Hygienebeanstandung:

Sollte ein Rattenbefall die ordentliche Einhaltung des Lebensmittelhygienerechts gefährden, so entstehen hohe Kosten durch die amtliche Lebensmittelkontrolle. Ein wirtschaftlicher Ruin ist dabei nicht ausgeschlossen, da unter Umständen wichtige Großaufträge storniert werden. Besonders die Gastronomie ist hierbei stark betroffen.

Produkthaftung und Ausfallmengen:

Auch die Themen Produkthaftung und Chargenrückverfolgung spielen eine nicht zu unterschätzende Rolle, wenn Waren durch Mäuse oder Ratten beeinträchtigt wurden.

Rattenarten

In Deutschland sind die Hausratte und die Wanderratte am verbreitetsten, wobei die Wanderratte statistisch betrachtet vermehrt im Betrieben vorkommt.

Hausratte:

Diese Tiere werden etwa 16 bis 24 Zentimeter groß. Ein besonderes Merkmal ist, dass ihr Schwanz länger ist als Körper und Kopf zusammen. Sie besitzen lange Ohren, einen schmalen Körper und eine spitze Nase. Die Färbung der Hausratte ist braungrau oder grauschwarz. Obwohl sie sehr geschickte Kletterer sind, graben Hausratten nur selten Gänge. Meist sind diese Tiere in Hafennähe zu finden. Die Anzahl von dieser Art ist in Deutschland derzeit stark rückgängig.

Wanderratte:

Diese Schädlinge können eine Größe von etwa 40 Zentimeter erreichen. Bei diesem Nagetier ist der Körper länger als der Schwanz. Sie sind exzellente Schwimmer und leben in Gängen, die sie selbst graben. Die Fellfarbe dieses Tieres ist braungrau. Sie sind die einzige Tierart, die die Kanalisation bewohnen.

Rattenbefall erkennen

  • Rattenkot: Der Kot des Nagetiers ist kreissegmentförmig und etwa 10 bis 14 mm groß
  • Kratz- und Scharrgeräusche: Unter Fußböden oder in Wänden
  • Beschädigungen: Rattenzähne wachsen ständig. Daher nagen diese Tiere an Plastik oder Holz, um die Zähne kurz zu halten. Die Schädlinge können auch Kabel zerbeißen
  • Rattennester: Nester findet man in warmen Verstecken, meist werden Papier oder Textilien verwendet
  • Rattenbauten: Häufig unter Gartenlauben oder in Komposthaufen
  • Beschädigte Lebensmittelverpackungen: Man erkennt deutlich die Zahnabdrücke der Tiere

Wie kann man Ratten loswerden?

Man muss nicht zwingend auf professionelle Schädlingsbekämpfung zurückgreifen. Es gibt ein paar Tricks, um die Tiere auf natürlichem Weg zu verscheuchen.

Einstiegsmöglichkeiten verhindern:

Zuerst sollte man herausfinden, wie die Ratte in den Betrieb gelangen konnte. Besondere Gefahrenquellen sind

  • Ritzen und Fugen: Alle Türen, Fenster und Lüftungsöffnungen mit einem Gitter verschließen, Löcher mit Mörtel abdichten
  • Aufzugschächte: Sehr beliebter Einstieg für Nager, da die Tiere an den Kabeln oder Rohren hochklettern
  • Türspalten: Sollten mit Gummilippen ausgestattet werden
  • Sanitäreinrichtungen: Rückstauklappen kann die Einnistung von Ungeziefer verhindern

Futterquellen verhindern

Nagetiere werden von Essensabfällen magisch angezogen. Der Haushaltsmüll sollte deshalb immer sorgsam entsorgt und Mülltonnen fest verschlossen werden. Komposthaufen sollten mit einem Drahtnetz umspannt werden. Aber auch Tierfutter kann eine einladende Futterquelle sein. Das Tierfutter sollte deshalb nur in verschlossenen Behältern aufbewahrt werden.

Katzen als Jäger

Katzen besitzen einen angeborenen Jagdinstinkt. Für die Nager reicht die bloße Anwesenheit eines Stubentigers aus, um auf Abstand zu bleiben. Sogar Katzenstreu kann bei der Bekämpfung der Nager genutzt werden. Dabei sollte man zuerst die Laufwege der Ratten erkennen. Streut man daraufhin benutztes Katzenstreu auf die bevorzugten Wege der Nager, so reicht der Geruch oftmals aus, um die Schädlinge zu vertreiben.

Starke Gerüche

Nager besitzen eine sehr feine Nase. Besonders stark riechende Gewürze, wie zum Beispiel Kamille, Essigessenz, Pfefferminze, Terpentin oder Minze mögen diese Tiere gar nicht und werden daraufhin bald das Weite suchen.

Kalkanstrich

Dieser Anstrich beinhaltet Eisenvitriol. Dieser Geruch ist für Nagetiere äußerst unangenehm. Der Kalkanstrich ist das ideale Mittel, wenn man zur Schädlingsbekämpfung kein Gift einsetzen möchte. Wird der Kalk mit Essig gemischt, so wird der abschreckende Geruch noch verstärkt. Man sollte jedoch keinen Chlorkalk verwenden, denn dieser hat eine ätzende Wirkung und gefährdet die Umwelt.

Härtere Methoden

Sollten die oben genannten Methoden ihre Wirkung verfehlen, so kann man auch härtere Geschütze auffahren. Lebend- oder Schlagfallen sind eine Möglichkeit davon. Man kann auch auf sogenannte Fraßgifte zurückgreifen. Diese Köder sind mit Gift versetzt und können eigenhändig im Garten oder Haus ausgelegt werden. Von Nagetieren werden diese Köder sehr häufig gefressen. Man sollte jedoch unter allen Umständen darauf achten, dass die Köder für Haustiere und Kinder unerreichbar sind.

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